Following the attacks on the twin towers of the World Trade Center on 11 September 2001 many Americans only had one wish: to catch the assassins and punish them accordingly. Quickly, the focus centered on one person. Osama bin Laden took responsibility for the death of over 2600 people.
For years, the US-military was on bin Laden’s trail. For clues as to his whereabouts the US-Senate, in July 2007, offered a bounty of 50 million Dollars. However, in 1999 the Al-Qaida boss already topped the US Most Wanted list. Orders from Ex-US President George W. Bush such as: „Bring him to me, dead or alive“ instigated the public against him.
Bin Laden was able to hide for a whole 12 years. Any search for him failed. On the border to Pakistan he was able to hide in caves and bomed towns. In the end, he entered Pakistan and the surrounding metropolis Islamabad.
For a while the massive house close to the Pakistani capital of Islamabad, on the edge of a town with the name of Abbottabad, had been under scrutiny of secret service personnel. When the American pursuers found out that the constructors were common people they grew suspicious. The new house was eight times as large as others in the neighbourhood. An almost six meter high wall with barbed wire protected it. The suspicion arose that people were meant to be hidden within these four walls. This suspicion was confirmed. On 1 May, shortly after 23:00, a visibly proud President Obama announced what everyone had been waiting for: „ Osama bin Laden is dead“. Not even 12 hours after his death, Terrorist-Boss Osama bin Laden’s body was sunk in the ocean in order to prevent a place of pilgrimage for radical Islamists from forming.
However, shouldn’t the pleased faces give us something to worry about? What can and what is a nation allowed to do in order to take action against its enemies outside its own territory? Is the targeted killing consistent with international law?
Under Barack Obama’s presidency the US-Military expanded its practice to send unmanned drones, preferably into the border territories between Pakistan and Afghanistan, in order to attack and kill terrorists. Due to this the USA were often criticized even though the Pakistani government complied. Some ‚targeted killings’ by the Americans manage to find undivided acclaim among Western head-of-states. Even Chancellor Angela Merkel (CDU) calls the killing of the top terrorist as a success.
The legitimacy of international law for such attacks is controversial, especially Israel often needs to justify itself. Executions without a lawful verdict violate against the ground principles of the constitutional state as well as against the international pact regarding civilian and political rights. In Afghanistan an armed non-international conflict reigns. On a public law level it is thus permissable to fight against military operating entities, when in doubt even against a single fighter such as a Taliban leader. However, military actions are not allowed to harm civilians in a disproportionate way.
Bin Laden’s hideout was however situated outside the warzone. Whether it was therefore possibly a public law covered action one will have to judge according to circumstances. The US-Forces could have arrested the terrorist leader and placed him in front of a local court, this is what the government had announced. Possibly, this was their order and bin Laden was killed when he tried to resist arrest. However, it is also possilbe that there was a ‚kill order’. From the USA’s viewpoint the latter would be legal because they viewed the dead as a military enemy. On an international law level it is questionable.
DEUTSCH
Nach den Anschläge auf die Zwillingstürme des World Trade Centers am 11. September 2001 gab es für viele Amerikaner nur einen Wunsch: Die Attentäter fassen und gerecht bestrafen. Schnell wurde der Fokus auf eine Person gerichtet – für den Tod von über 2600 Menschen übernahm Osama bin Laden die Verantwortung.
Seit Jahren war das US-Militär Terroristenführer bin Laden auf der Spur. Für Hinweise über seinen Verbleib setzte der US-Senat im Juli 2007 ein Kopfgeld von 50 Millionen Dollar aus. Doch bereits 1999 stand der Al-Qaida-Chef ganz oben auf der amerikanischen Fahndungsliste. Befehle wie: „Bringt ihn mir tot oder lebendig“ des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush hetzten das Volk gegen ihn.
Ganze 12 Jahre konnte bin Laden sich verstecken. Jegliche Suche nach ihm schlug fehl. Über die Grenze nach Pakistan, verbarg er sich in Höhlen und versprengten Dörfern. Am Ende begab er sich hinein nach Pakistan, in den Umkreis der Millionenmetropole Islamabad.
Schon länger wurde das riesiges Haus in der Nähe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, am Rande einer Stadt mit dem Namen Abbottabad von dem Geheimdienst beschattet. Als die amerikanischen Verfolger heraus fanden, dass die Bauherren einfache Leute waren, wurden sie argwöhnisch. Das neue Haus war achtmal so groß wie die benachbarten Gebäude. Eine mit Stacheldraht bewehrte, fast sechs Meter hohe Außenmauer schützte es. Der Verdacht kam auf, dass dort Menschen versteckt werden sollten. Und der Verdacht bestätigte sich. Am 1. Mai, um kurz nach 23 Uhr verkündete der sichtlich stolze Präsident Obama, worauf alle gewartet hatten: „Osama bin Laden ist tot.“
Keine zwölf Stunden nach seinem Tod wurde Terror-Chef Osama bin Laden bereits im Meer versenkt, um einen Pilgeort für radikale Islamisten zu verhindern. Doch sollten die erfreuten Gesichter der Menschen einem nicht auch Angst machen? Was kann, was darf eine Nation sich herausnehmen, um auch außerhalb des eigenen Territoriums gegen seine Feinde vorzugehen? Ist die gezielte Tötung vereinbar mit dem internationalen Recht?
Ausgerechnet unter der Präsidentschaft Barack Obamas hat das US-Militär seine Praxis ausgebaut, mit unbemannten Drohnen mutmaßliche Terroristen anzugreifen und zu töten, vorzugsweise im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan. Die USA werden dafür, trotz Zustimmung der pakistanischen Regierung, vielfach kritisiert. Manche „gezielte Tötungen“ der Amerikaner finden aber auch den ungeteilten Beifall westlicher Staatschefs. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wertete die Tötung des Top-Terroristen als Erfolg.
Die völkerrechtliche Legitimität solcher Schläge ist umstritten, insbesondere Israel muss sich dafür immer wieder rechtfertigen. Hinrichtungen ohne gerichtliches Urteil verstoßen gegen Grundprinzipien des Rechtsstaats ebenso wie gegen den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte. In Afghanistan herrscht ein bewaffneter nicht-internationaler Konflikt. Völkerstrafrechtlich ist es deshalb erlaubt, gegen militärisch operierende Einheiten vorzugehen, im Zweifel auch gegen einzelne Kämpfer, etwa Taliban-Anführer. Militärische Aktionen dürfen allerdings nicht in unverhältnismäßiger Weise zivile Opfer kosten.
Bin Ladens Versteck lag jedoch außerhalb des Kriegsgebiets. Ob es sich dann noch um eine völkerrechtlich gedeckte Aktion gehandelt haben kann, wird man an den näheren Umständen zu beurteilen haben. Die US-Streitkräfte hätten den Terroristenführer festnehmen und vor ein heimisches Gericht stellen können, wie es die Regierung mehrfach angekündigt hatte. Möglich, dass dies auch ihr Befehl war – und bin Laden getötet wurde, als er sich wehrte. Möglich aber auch, dass es einen Auftrag zur gezielten Tötung gab. Aus Sicht der USA wäre das legal, weil sie den Getöteten als militärischen Gegner betrachten. Völkerrechtlich ist es bedenklich.
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